Ein neuer Sportverein in Oberrieden

Juni 1978

Seglervereinigung Oberrieden: „Mast- und Schotbruch“

Aus der Gründungsversammlung

Dass nicht nur reges Interesse für einen Zusammenschluss der Freunde des Bootssportes, sondern ein echtes Bedürfnis nach einem Schulterschluss besteht, dürfte die Teilnahme von über 50 der insgesamt 202 Bootseigner an der Gründungsversammlung der Seglervereinigung am vergangenen Dienstagabend im Gemeindehaussaal bewiesen haben. Eingladen hatte das Gründungskomitee, welches seit der letzten Versammlung allerhand Vorarbeit geleistet hat und vor allem einen abstimmungsreifen Statutenvorschlag vorlegen konnte.

Eidg. Schifffahrtsgesetz und Wassersport

Einleitend wies der Tagespräsident R. Köhli auf die Zielsetzung des Vereins hin: Vereint liessen sich die Interessen der Bootseigner gegenüber der Öffentlichkeit und den Behörden besser und geschlossener vertreten. Die sei umso notwendiger, als der Kanton eine umfassende Planung der Seeufergestaltung in Angriff genommen habe, die den Wassersportlern einen weiteren Verlust der Freiheit in der Ausübung ihrer Freizeitbetätiung bescheren könnte. So beabsichtigte der Kanton unter anderem einen Reduktion der Bojenfelder, die Konzentration der Boote in Häfen und die Öffnung dieser Häfen auch für Einwohner von Binnengemeinden.

Es sei wichtig, dass Vertreter der Wassersportler auch in den Planungskommissionen mitwirkten und nicht zuletzt deshalb, weil in Bälde mit eingenössischem Recht  für die Binnenschifffahrt zu rechnen sei, das unter anderem die Patentpflicht für Segler verlangen wird. Die Seglervereinigungen werden dann im Auftrag der zuständigen Behörden die vorgeschriebenen Prüfungen abzunehmen haben. Demgegenüber beabsichtigte dei Seglervereinigun Oberrieden zurzeit noch nicht, der Union schweizerischer Yachtclubs beizutreten, da Regattensegler bereits die Möglichkeit hätten mit den Nachbarvereinen Thalwil und Horgen an Regatten mitzuwirken.

Mit dankbarem Beifall nahm die Versammlung die Mitteilung des Vorsitzenden entgegen, dass ein ungenannter Spender als Startkapital für den Verein die Summe von 500 Franken gestiftet habe.

Einen ersten grossen Erfolg konnte das Gründungskomitee gleich zu Beginn buchen, erklärten doch fast alle Anwesenden spontan ihren Beitritt zur Vereinigung. Etliche Knacknüsse bereitete die Tagesordnung, doch stand nach dem Einsammeln der Beitrittserklärungen der Inangriffnahme der Statuten nichts mehr im Wege. Unter reger Teilnahme der neugebackenen Mitglieder wurden die Statuten einzeln durchberaten und nach fast zweistündiger Diskussion schliesslich auch genehmigt.

Allerhand Diskussion verursachte die Namensgebung des neuen Vereins. Unter Rücksichtnahme auf andere Ortsvereine stimmte nach Verwerfung mehrerer anderer Vorschläge eine deutliche Mehrheit für „Seglervereinigung Oberrieden“, abgekürzt SVO.

Einhelligen Beifall fand auch der Vorschlag für einen Clubstaner. Die ebenso originelle, wie geschmackvolle Grafik zeigt auf marineblauem Grund den sechzackigen Oberrieder Stern, ergänzt durch eine weiss/rote Balkenzeichnung.

Bestellung des Vorstandes

Nach einigen Diskussionen über Zahl und Aufgabe der Beisitzer fanden die Vorschläge des Gründungskomitees einhellige Zustimmung. Robert Köhli wurde als erster Präsident des Vereins für eine Amtsdauer von zwei Jahren gewählt. Als Vizepräsident amtet P. Fierz, als Aktuar F. Andersen, als Kassiererin Frau V. Hurter, während D. Monnier für die Jugendgruppe zuständig sein wird. Als weiterer Beisitzer wurde der in allen Fragen des Segelns ausgezeichnet bewanderte H.P. Kunz bestellt. Als Reivisoren wirken R. Huber, R. Latanzio und als Ersatzmann H. Weghuber.

Die Mitgliederbeiträge wurden fürs erste auf 40 Franken für Aktivmitglieder, 60 Franken für Ehepaare und auf 15 Franken für Junioren und Passivmitglieder festgelegt. Als einmalige Gebühr hat jedes neu eintretende Mitglied 60 Franken zu erlegen. Damit soll dem Verein ein minimales Startkapital in die Hände gegeben werden.

Der Gruss der Gemeindebehörden

überbrachte Gemeinderat B. Condrau, der dem jungen Verein viel Glück für seine Aktivität wünscht. – Dank der subtilen und flexiblen Leitung des Tagespräsidenten konnte die Gründungsversammlung trotz der umfangreichen Geschäftsliste und den zum Teil recht unterschiedlichen Auffassungen der Mitglieder in voller Hrmonie und zur allgemeinen Zufriedenheit innert nützlicher Zeit zum erfolgreichen Ergebnis gefürht werden, so dass am 27. Juni 1978 ein weiterer Verein seine Tätigkeit in unserer Gemeinde aufnehmen konnte. Was kann man den Selglern und anderen Wassersportlern besseres wünschen als ein herzliches „Mast- und Schotbruch!“

raf

1987 das Clublokal

Die Seglervereinigung erhält von der Gemeinde die Lokalitäten in der alten Betonfabrik